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Kobarid Caporetto Karfreit

21.10.2017 - 10.10.2018

Das Museum Kobarid stellte vor fast drei Jahrzehnten die Darstellung des Gebirgskampfes an der Isonzofront und der letzten, 12. Isonzoschlacht, der Schlacht bei Karfreit, in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit. In diesem Zeitraum wurden anlässlich des 80. und des 90. Jahrestags dieser Schlacht zwei besondere, thematische Ausstellungen gestaltet. Anlässlich des 100. Jahrestags der historischen Ereignisse sieht sich unser Museum vor die neuerliche Aufgabe gestellt, seine Erzählung mit einem neuen, gewichtigen Beitrag zu ergänzen.

Diese Schlacht, aufgezeichnet als »Caporetto«, ist zweifelsohne vor allem eine italienische Geschichte, ein italienisches Waterloo, während »Karfreit« und »Kobarid« schon in beträchtlichem Maße aus dem kollektiven Gedächtnis der anderen Völker verloren gehen. Den italienischen Besuchern stellt sich bei der Flut an Büchern über diese Ereignisse schon auf dem ersten Schritt die Frage, was sich Neues über »Caporetto« denn überhaupt noch sagen lässt.

Eine Antwort finden wir in den Erzählungen von Männern, die diese Schlacht erlebten, in einigen, die in der letzten Zeit veröffentlicht worden sind, und in jenen besonders wertvollen, die uns Museumsbesucher anvertraut haben. Ausgewählt wurden Geschichten, die vor allem über das Geschehen im Tal und auf den Bergen in der Umgebung von Kobarid in den ersten Tagen der Schlacht erzählen. Sie werden begleitet von heutigen Aufnahmen des ehemaligen Kampfgebietes, die eine Einladung zum Besuch der Gegenden darstellen, wo wir die Erfahrungen und die Schilderungen der »Männer in den Gräben« versuchen können zu verstehen. Sie werden ergänzt von Ausschnitten von Befehlen, Anweisungen, Berichten und sonstigen amtlichen Texten hoher italienischer Kommandeure, die in den Bericht des Historischen Amtes des Generalstabs der italienischen Armee aufgenommen wurden. Die Ausstellung bietet so den Besuchern die Gelegenheit, über das Schicksal der Menschen in der schrecklichen Zeit des Krieges nachzudenken und über den Preis, den dieser von ihnen forderte.

Den Auftrag des Museums können wir gerade in der Anregung zum Nachdenken darüber ersehen, was Kriege den »kleinen Leuten« zufügen, jenen, die die Kriegsherren auch heute nicht verstehen.