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Feldspital 3/15 Klavže - Podmelec

22.10.2011 - 10.10.2012

Das Kommando der österreichisch-ungarischen Armee begann mit seinen Truppenbewegungen im italienischen Grenzgebiet in der zweiten Hälfte des Jahres 1915, knapp vor dem italienischen Kriegseintritt. Die ersten Verbände des XV. Armeekorps kamen erst am Tag der italienischen Kriegserklärung am Oberen Isonzo an. In Erwartung schwerer Kämpfe fand sich auch die Sanitätsabteilung vor einer schwierigen Aufgabe gestellt.

In der Überzeugung, dass die Verteidigung in den Bergen über dem Isonzo die italienischen Angriffe stoppen würde, entschloss sich das Kommando, in der unmittelbaren Nähe des Tolmeiner Brückenkopfs ein großes Feldlazarett einzurichten. Dem Sanitätspersonal würden damit anstelle improvisierter Räume und Zelte gute Bedingungen für die schwierige Arbeit geboten werden. In den näher gelegenen Dörfern und Weilern gab es keine größeren Gebäude, doch fand man eine einzige und zugleich ausgezeichnete Lösung in der neuen Fabrik für Holzerzeugnisse in Klavže bei Podmelec, knapp unterhalb des Bahnhofs Podmelec. Der Fabrik- und Sägewerkbesitzer hatte 1908 auch ein eigenes Kraftwerk gebaut. Große Räume, Bahnhof mit Hinterland, sichere Stromversorgung, Wasserreichtum, geschützte Lage, Kommando des Armeekorps in der Nähe des Dorfes Kneža, all das zusammen mit dem Durchhaltevermögen der Verteidiger gibt Zeugnis von der 29-monatigen Tätigkeit des Militärkrankenhauses.

Die Geschichte seiner Tätigkeit wird in dieser Ausstellung ausschließlich von Fotos erzählt, die ein Arzt – Chirurg in einem Erinnerungsalbum sammelte, der leider seinen Namen nicht nannte und deshalb in der Ausstellung »Dr. N.« heißt. Die Aussagen der Fotos und die Bildunterschriften sprachen für sich selbst, sodass eine Hinzufügung längerer Texte nicht notwendig war. Ein Großteil der Bildunterschriften wurde originalgetreu übernommen, spielte doch das Album die Rolle eines Tagebuchs, mit dem der Arzt das Erleben des Kriegsgeschehens dokumentierte. Die Fotos sind, ähnlich wie in dem Album, nach kleineren inhaltlichen Gruppen und überwiegend chronologisch angeordnet.

Nach zahlreichen periodischen Ausstellungen, die von Tausenden zerstörten Leben erzählten, und vor den Ausstellungen, die den Hundertjahrfeiern der Ereignisse in der großen Tragödie gewidmet sein werden, soll diese Ausstellung über die Rettung von Leben zum Auftrag des Museums Kobarid beitragen.